Das frühe sechzehnte Jahrhundert ist eine Zeit großer Veränderungen. Kolumbus hat Amerika entdeckt. Englische, spanische, holländische und portugiesische Flotten segeln über die Ozeane und die bekannte Welt wird immer größer. Im polnischen Torun verkündet Nikolai Kopernikus, die Erde sei nicht der Mittelpunkt des Universums. Sie sei ein Planet wie Venus, Mars und Jupiter und kreise wie diese um die Sonne. Doch kaum einer glaubt an diese dem gesunden Menschenverstand so offensichtlich widersprechende These. In Mainz hat Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden und eine regelrechte Medienrevolution angestoßen. Immer mehr Menschen können jetzt lesen, denn Bücher und Flugschriften sind viel billiger als die von Hand kopierten Exemplare. Große Fürsten veranstalten prächtige Ritterturniere, doch die große Zeit der Ritter ist längst vorbei. Auf den Schlachtfeldern kämpfen nun Heere von Landsknechten. Die römische Kirche entfaltet eine beispiellose Pracht. Die berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten stehen in den Diensten der Päpste. Um diesen Luxus zu finanzieren, werden sogenannte Ablassbriefe verkauft. Zettel mit dem päpstlichen Siegel, die den Käufer von seinen Sünden freikaufen und ihm angeblich die Qualen der Vorhölle ersparen. Das missfällt vielen Gläubigen. Im kursächsischen Wittenberg versucht ein Augustinermönch in 95 Thesen wissenschaftlich zu beweisen, dass der Ablasshandel ein Irrweg ist.
Und in genau dieser aufregenden Zeit tauchen unverhofft die Abrafaxe auf. Vom mitteldeutschen Mansfeld aus stürzen sie sich in ein neues unglaubliches Abenteuer.
Michael Drachstädt
Michael ist der Sohn eines Minenbetreibers aus Mansfeld. Und das ist ein Problem. Als Erstgeborener soll er nämlich eines Tages das Erbe seine Vaters antreten. Doch Michael hat mit dem Bergbau nichts im Sinn. Seine Leidenschaft ist das Zeichnen und das bringt ihn nicht nur bei der Planung seines Berufslebens in Schwierigkeiten.
Martin Luther
Der kluge Brabax weiß fast alles. Ob er nun ein Schiff navigieren oder seine Freunde aus einer heiklen Situation retten muss – er hat stets einen guten Plan parat.
Barbara Cranach
Cranachs Ehefrau Barbara ist die Tochter des Bürgermeisters von Gotha. Sie ist eine äußerst geschäftstüchtige Frau und hat einen wesentlichen Anteil am Wohlstand der Cranachs.
Philipp Melanchthon
Melanchthon ist eine Art Wunderkind. Schon in sehr jungen Jahren gilt er als einer der versiertesten Kenner der alten griechischen Sprache und wird unter anderem auf Luthers Bitte als Professor für Griechisch nach Wittenberg gerufen. Melanchthon ist zu diesem Zeitpunkt selbst noch so jung, dass viele Studenten ihn zuerst für einen der ihren halten.
Adrian Franz Philipp Theodor Otto Heinrich Günther von Schwarzburg
Adrian stammt aus dem königlichen Geschlecht derer von Schwarzburg. Das erfährt früher oder später jeder, dem er begegnet. Meistens früher. Vornehm und reich, wie er ist, lässt er alle anderen wissen, wie wenig sie in seinen Augen wert sind.
Katharina von Krahwinckel
Die lebenslustige Katharina stammt aus der Familie eines Grafen. Auch von ihr wird verlangt, dass sie sich der Familientradition beugt. In ihrem Fall bedeutet das allerdings, dass sie nach ihrem 15. Geburtstag ins Kloster gehen muss. Und das gefällt ihr ganz und gar nicht.
Lucas Cranach
Cranach gehört zu den berühmtesten Malern seiner Zeit. Selbst der englische König wollte ihn an seinen Hof locken. Doch Cranach folgte dem Ruf des sächsischen Kurfürsten und ist nun Hofmaler von Friedrich dem Weisen. Da er mehr Aufträge bekommt, als er selber malen kann, betreibt er eine große Werkstatt, in der ihn Gesellen und Lehrlinge unterstützen.
Georg Spalatin
Als Sekretär des Kurfürsten ist Spalatin einer der einflussreichsten Männer am kursächsischen Hof. Er ist sehr gebildet und sowohl mit Luther als auch mit Cranach befreundet.
Johann Tetzel
Im fernen Rom braucht Papst Leo X. Geld für den imposanten Neubau des Petersdoms. Deshalb lässt er sogenannte Ablassbriefe verkaufen. Dieses Papiere mit dem päpstlichen Siegel versprechen, den Käufer von den Qualen des Fegefeuers freizukaufen. Der Dominikanermönch Johann Tetzel zieht durchs Land, um genau diese Ablassbriefe unters Volk zu bringen und so viel Geld für die Kirchenoberen zu verdienen.
Friedrich der Weise
Friedrich ist einer der sieben Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches. Unter seiner klugen Regierung blüht Kursachsen auf, die von ihm gegründete Wittenberger Universität zählt schon bald zu den wichtigsten Hochschulen in ganz Europa. Er ist ein Freund großer Turniere und wird von manchen „der letzte Ritter“ genannt.
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